Eine der möglichen Nebenwirkungen meiner Malariaprohylaxe
ist Schlaflosigkeit. Ein scheußliches Leiden, mit dem ich auch in Deutschland
von Zeit zu Zeit zu kämpfen haben. Doch anstatt mich weiterhin im Bett
herumzuwälzen, habe ich begonnen, mich nachts nach draußen auf den Schulhof zu
setzen und den Sounds meiner Umgebung
zu lauschen, eingekleistert mit einer zentimeterdicken Schicht Moskitolotion.
Ich habe versucht, es aufzunehmen, aber es lässt sich einfach nicht einfangen -
deswegen eine mündliche Beschreibung.
Grundlage ist der omnipräsente Grillengesang. Dieser vermischt sich mit der typisch ghanaischen (Pop-)Musik, die für mich als Laien i.d.R. wie eine Mischung aus Kirmestechno oder -pop, Gospel und Reggae klingt und hier immer durch die Luft rauscht. Komischerweise ist die Musik in sich irgendwie stimmig, hat textmäßig aber kaum etwas zu tun mit mir, weil’s quasi ausschließlich um Jesus geht. Eine Ausnahme, die mal nicht nicht so In-Your-Face-christlich ist, textlich aber sehr interessant:
Grundlage ist der omnipräsente Grillengesang. Dieser vermischt sich mit der typisch ghanaischen (Pop-)Musik, die für mich als Laien i.d.R. wie eine Mischung aus Kirmestechno oder -pop, Gospel und Reggae klingt und hier immer durch die Luft rauscht. Komischerweise ist die Musik in sich irgendwie stimmig, hat textmäßig aber kaum etwas zu tun mit mir, weil’s quasi ausschließlich um Jesus geht. Eine Ausnahme, die mal nicht nicht so In-Your-Face-christlich ist, textlich aber sehr interessant:
„Marilyn Monroe, beautiful lady from Africa.“
Wam! Darüber habe ich lange gelacht.
Vorgestern Nacht gab es hier zusätzlich noch irgendein Tier zu
hören, das sich wie ein robotischer Gecko oder so
anhörte. Absolut monotoner Rhythmus und ein Geräusch, das ich so noch nie
vernommen habe. Zwischendurch ein bisschen Hundegeheul (die heulen z.B. gerne Krankenwagensirenen hinterher) und Gekrächze von
unserem (verbliebenen) Hahn, der mich freundlicherweise meist gegen 4 Uhr
morgens aus dem gerade erst gefundenen Schlaf weckt. Kurze Fußnote hierzu:
Joshua: „Kathi, remember the cock that used to disturb you?“
Kathi: „Yes.“
Joshua: „We killed him. We all had him for dinner.“
Mein fleischloses Herz bleibt da freilich für einen Moment
stehen, aber die Selbstverständlichkeit, mit der der Hahn durch sein Gekrähe
sein Leben verwirkt hat, war irgendwie... Weiß auch nicht. Wisst ihr, was ich
meine? RIP anyway, ich werde mich
hüten, auch nur ein schlechtes Wort über „meinen“ Hahn zu verlieren.
Naja, zu dem beschriebenen Sound dann ein schwefelgelber Mond und diese
(nachts) angenehme Wärme. Mir lag das Wort „organisch“ auf der Zunge, aber ich vermute, dass diese sinnlichen
Entgleisungen auch eine Nebenwirkung der Malarone-Tabletten sind.
Gestern haben Kathi und ich mit der Schulleiterin ein paar Geschenke abgeliefert, die mir ein 4-jähriges Mädchen aus Ibbenbüren mitgegeben hatte. Hat sie von ihrem eigenen Taschengeld gekauft - Reife Leistung mit 4! Die Kids haben sich sehr gefreut, vor allem über die Süßigkeiten. Ich wurde gebeten, das Ganze fotografisch festzuhalten. Hier ein paar Eindrücke:
Ab Freitag haben wir Weihnachtsferien und ich werde erst im neuen Jahr meine drei Mathekurse übernehmen. Vielleicht auch 'nen Deutschkurs, mal sehen. Ich werde in Mathe die Junior Highschool 2 und 3 unterrichten. Die sind alle, wenn ich das richtig sehe, so zwischen 14 und 16. Ich bin zwar irrerweise erstes-staatsexaminierter Mathelehrer, aber was man in dem Alter macht ist echt nicht ohne. Muss ich mich in den Ferien erstmal wieder reinfuchsen.
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